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Hirnholzverbindungen im Außenbereich

Warum sie in Nutzungsklasse 3 problematisch sind

Der Holzbau zeichnet sich heute durch Präzision, Vorfertigung und Effizienz aus. Trotz aller Fortschritte gibt es jedoch Bereiche, die nach wie vor eine besondere Herausforderung darstellen. Dazu gehören Anschlüsse über Hirnholz, insbesondere dann, wenn die Konstruktion der freien Bewitterung ausgesetzt ist. Wieso Holzverbinder für die Nutzungsklasse 3 ungeeignet sind, erfahren Sie im Folgenden.

Was genau ist Hirnholz?

Unter Hirnholz versteht man die Schnittfläche, die entsteht, wenn Holz quer zur Faser geschnitten wird. Typisch ist die charakteristische ringförmige Maserung, die durch die Querschnitte der Fasern sichtbar wird. Diese Schnittart verleiht dem Material besondere Eigenschaften. So weist Hirnholz eine sehr hohe Druckfestigkeit auf und eignet sich daher hervorragend für stark beanspruchte Flächen wie Werkstattböden, Turnhallen oder Küchenarbeitsplatten.

 

Die stehenden Fasern nehmen Feuchtigkeit schnell auf und geben sie wieder ab. Dadurch schließen sich kleine Schnittspuren, was die Oberfläche langlebig macht und die hygienischen Eigenschaften von Holz unterstützt. Zudem lässt sich Hirnholz durch Abschleifen und Neuversiegeln gut regenerieren, sodass es bei richtiger Pflege über viele Jahre genutzt werden kann.

Vorteile im Innenbereich – Schwächen im Außenbereich

Im Innenbereich bringt diese Schnittform des Holzes zahlreiche Vorteile mit sich. Im Außenbereich jedoch zeigt sich die Kehrseite: Die offene Zellstruktur ermöglicht es Wasser, tief in das Holz einzudringen. Bleibt es über längere Zeit feucht, steigt die Gefahr von Pilzbefall und Fäulnis erheblich. Hinzu kommt, dass Hirnholz im Vergleich zum Längsholz eine geringere Ausziehfestigkeit für Schrauben oder Nägel aufweist. Gerade für tragende Anschlüsse bedeutet dies ein erhöhtes Risiko, da sich die Verbindung unter Belastung schneller lockern oder sogar versagen kann.

Die Rolle der Nutzungsklassen im Holzbau

Von zentraler Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die Nutzungsklassen nach DIN EN 1995-1-1. Sie geben vor, unter welchen Umgebungsbedingungen Holzbauteile eingesetzt werden dürfen. Während Nutzungsklasse 1 trockene Innenräume beschreibt und Nutzungsklasse 2 zeitweise erhöhte Feuchtigkeit berücksichtigt, umfasst Nutzungsklasse 3 alle Konstruktionen im Außenbereich mit direkter Bewitterung. Genau hier treten die beschriebenen Schwächen von Hirnholz deutlich zutage.

Warum Hirnholzverbinder in NKL 3 oft versagen

In Nutzungsklasse 3 wirken gleich mehrere belastende Faktoren zusammen. Einerseits bleibt Feuchtigkeit in den offenen Fasern über längere Zeit gespeichert, wodurch die Holzfeuchte dauerhaft erhöht ist. Dies begünstigt nicht nur die Ansiedlung von holzzerstörenden Pilzen, sondern schwächt auch die Tragfähigkeit der Verbindung. Schrauben verlieren an Ausziehwiderstand, und die Gefahr eines Querzugversagens steigt. Andererseits sind die metallischen Verbindungsmittel selbst durch die feuchte Umgebung stärker gefährdet. Normale Stähle beginnen unter solchen Bedingungen schnell zu korrodieren, was die Lebensdauer der Konstruktion zusätzlich verkürzt.

Schutzmaßnahmen und Alternativen

Um dennoch sichere Anschlüsse im Außenbereich herstellen zu können, ist ein wirksamer konstruktiver Holzschutz unverzichtbar. Ziel ist es, den Feuchteeintrag in das Hirnholz zu verhindern oder zumindest deutlich zu reduzieren. Dies kann beispielsweise durch eine vollständige Abdeckung der Schnittflächen, durch die gezielte Ableitung von Wasser oder durch eine gute Belüftung geschehen, die eine schnelle Trocknung ermöglicht. Ebenso wichtig ist der Einsatz von Verbindungsmitteln, die für diese Beanspruchung zugelassen sind. Schrauben und Verbinder aus Edelstahl A4 oder mit entsprechender bauaufsichtlicher Zulassung stellen sicher, dass die Verbindung auch unter Witterungseinfluss ihre Tragfähigkeit behält.

Einsatz im Außenbereich nur unter Bedingungen

Hirnholzverbinder sind im Außenbereich nur eingeschränkt geeignet. In Nutzungsklasse 3 dürfen sie ausschließlich dann eingesetzt werden, wenn ein wirksamer Schutz vor Feuchtigkeit vorhanden ist und zugelassene, korrosionsbeständige Verbindungsmittel verwendet werden. Ohne diese Maßnahmen drohen erhebliche Schäden durch Fäulnis, Festigkeitsverluste und Korrosion, die letztlich die Tragfähigkeit der gesamten Konstruktion gefährden können.

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